Curcumin

Curcumin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der aus dem Rhizom der Curcumapflanze (Curcuma longa) gewonnen wird.

Curcumin - als HeilmittelEr gehört zu den Hauptbestandteilen der indischen Gewürzmischung Curry und ist als gelber Farbstoff in der Europäischen Union unter der E-Nummer 100 zugelassen.

Curcumin als Heilmittel

Ursprünglich aus Asien stammend, wächst Curcuma longa heute in vielen tropischen und subtropischern Regionen. Als Heilmittel der ayurvedischen Medizin wird Curcumin vor allem wegen seiner antioxydativen, antientzündlichen, antiseptischen, analgetischen und Anti-Krebs-Eigenschaften bei Bronchitis und Asthma, Allergien, Lebererkrankungen, Rheuma, Infekten der oberen Rachenwege und schlecht heilenden Wunden bei Diabetes und Krebs eingesetzt. In Indien, wo Curkuma traditionell ein Bestandteil der Ernährung ist, findet sich eine zehn Mal niedrigere Erkrankungsrate von Brust-, Prostata-, Dickdarm- und Lungenkrebs als in den Vereinigten Staaten. Diese Tatsache wird von vielen Experten dem Curcumin zugeschrieben.

Wirkung von Curcumin

Mittlerweile konnte vielfach nachgewiesen werden, dass Curcumin nahezu alle Signalwege von Tumoren hemmen kann, die Zellproliferation (Zellvermehrung) behindert, ebenso wie die Invasion von Tumoren, die Metastasenbildung und die Gefäßbildung. Die chemopräventive Aktivität von Curcumin könnte darauf zurück zu führen sein, dass es über mehrere Signalwege die Apoptose von Tumorzellen hervorruft (Hochregulierung des Tumorsuppressorgens p53 und Einleitung der mitochondrialen Apoptose über erhöhte Bax-Produktion).

Da Apoptose die Hauptursache für Zelltod darstellt, sind Substanzen wie Curcumin, die Apoptose/ Zelltod induzieren können, die Erfolg versprechendsten Kandidaten zur Therapie von Krebs. Zudem bremst Curcumin den so genannten NFkB (nuclear factor kappa B), der wie ein Hauptschalter im Zellkern die gesamte Kaskade für Entzündungszytokine auslöst. Diese sind u. a. verantwortlich für die Entwicklung von Krebszellen und deren Überleben.

Ähnlich manchen Chemotherapeutika verhindert Curcumin, dass sich Tumore ihre eigene Blutzufuhr über Gefäßbildung schaffen: Curcumin hemmt dabei wie z. B. Bevazizumab den VEGF, den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor, der hierfür verantwortlich ist. Curcumin wirkt auch als Tyrosinkinase-Inhibitor vergleichsweise dem Erlotinib und Gefitinib, der epitheliale Wachstumsfaktoren (EGF) blockiert und damit die Teilung von Krebszellen verhindert. Curcumin wird in den Zellmembranen von Krebszellen eingebaut und macht diese durchlässiger und damit angreifbarer für das Immunsystem, für biologische Krebstherapien, Chemo- oder Strahlentherapie.

Klinische Daten

In einer 2006 in der Zeitschrift Clinical Gastroenterology Hepatology veröffentlichten Studie konnte eine Kombination aus 480 mg Curcumin und 20 mg Quercetin drei Mal täglich die Zahl und Größe von Dickdarmadenomen bei familiärer Adenopolyposis ohne jegliche Zeichen für Toxizität signifikant reduzieren. Aufgrund der Dosishöhen geht Prof. Francis M. Giardelli davon aus, dass Curcumin die entscheidende Substanz war.

Therapeutischer Einsatz von Curcumin

In der Pflanze selbst ist Curcumin lediglich zu 2 – 9 % enthalten. Daher wird in der wissenschaftlichen Forschung mit ihren Extrakten gearbeitet. Ein Problem bei der Zuführung von Curcumin liegt in seiner schlechten Resorption aus dem Darm begründet, die durch Zugabe von Piperin zwar erhöht werden kann, nicht jedoch zu ausreichenden Wirkspiegeln im Blut und anderen Geweben führt.

Wir umgehen im Zentrum der Erweiterten Medizin dieses Problem, indem wir Curcumin den Patienten in einer wässerigen Lösung mit 150 mg als Infusion intravenös zuführen und hierdurch hohe Gewebespiegel erreichen können. Mit der intravenösen Gabe von Curcumin steht uns ein wirksames Antikrebsmittel ohne jegliche Nebenwirkungen zur Verfügung. Im Rahmen eines ganzheitlichen Konzeptes für eine individuell zugeschnittene Krebstherapie setzten wir Curcumin immer zusammen mit anderen Substanzen ein.

Wechselwirkungen

Curcumin erhöht die Chemosensitivität behandelter Tumorzellen gegenüber Vincristin, Melphalan, Cisplatin und 5-FU und verstärkt die Paclitaxel induzierte Apoptose. Allerdings behindert es die Apoptose von Mammacarcinomzellen unter Irinotecan und Doxorubicin. Auch konnte in Tierstudien die Rückbildung von Tumoren unter Cyclophosphamid verhindert werden.

Curcumin sollte daher wegen seiner syntagonistischen wie antagonistischen Wirkungen als Adjuvans nur bei positiver Interaktion bei folgenden Chemotherapeutika eingesetzt werden:

5-FU. Bortezumib, Butyrate, Celecoxib, Cisplatin, Doxorubicin, Etoposid, Gemcitabin, Melphalan, Oxaliplatin, Paclitaxel, Sulfinosine, Thalidomid, Taxol, Vincristin und Vinorelbin.

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